Eine wunderschöne Pfingstzeit

Pfingsten ist heute, obwohl es einer der höchsten Feste der Christenheit ist, etwas in der Gunst der Öffentlichkeit zurückgefallen. Auch der ökonomische Aufwand zu den beiden Feiertagen ist in keiner Weise mit den beiden anderen herausragenden Kirchenfesten Ostern oder Weihnachten zu vergleichen. Pfingsten, fünfzig Tage nach Ostern zu feiern, ist ein Fest mit jährlich wechselndem Datum, je nach dem Stande des Vollmondes nach Frühlingsanfang.

Führ heimische Pfingstumzüge und Folklore bleibt in der heutigen „modernen“ Zeit nur noch wenig Geduld und Organisationsbereitschaft. Trotzdem, in manchen kleinen Städten und in ländlichen Gemeinden finden noch Veranstaltungen mit Trachten- oder Schützenzügen statt; und sei es auch nur, um Touristen zum Spektakel anzulocken. In der Familie und Freunden hingegen sollte ein kleines Glückwunschgedicht am Morgen des ersten Pfingsttages oder ein Spruch auf einer Blumenkarte zum Pfingstfest nicht fehlen.

 

 

Pfingsten

 

Pfingsten ist´s! Noch grün der Mai,

und ich komme bei dir vorbei,

in der Hand das Birkengrün,

und ein paar Blumen, die jetzt blühen.

Mit dem Mai grün schmück dein Haus,

schau vergnügt dann daraus heraus.

Pfingsten! Lieblich ist das Fest,

das sich fröhlich feiern lässt,

auch wenn mal der Himmel weint,

und die Sonne nicht mehr scheint;

Wir sind froh, mit heiterem Sinn,

die Sonne scheint – im Herzen drin!

 

 

 

Wanderlust

 

Morgen müssen wir verreisen,

und es muss geschieden sein.

Traurig ziehen wir unsere Straßen,

lebe wohl, Herzliebchen mein!

Kommen wir zu jenem Berge,

schauen wir zurück ins Tal,

schauen uns um zu allen Seiten,

sehen die Stadt zu letztenmal.

Wenn der Winter ist vorüber,

und der Frühling zieht ins Feld,

will ich werden wie ein Vöglein,

fliegen durch die ganze Welt.

Dahin fliegen will ich wieder,

wo´s mir lieb und heimisch war,

Schätzlein, muss ich jetzt auch wandern,

kehr ich heim doch übers Jahr.

Übers Jahr zur Zeit der Pfingsten,

pflanze ich Maien dir ans Haus,

bringe dir aus weiter Ferne,

einen frischen Blumenstrauß.

 

(August Heinrich Hoffmann von Fallersleben)

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Kommentare: 1
  • #1

    Silvia (Freitag, 06 Juni 2014 11:33)

    Über Kommentare von euch würde ich mich sehr freuen